Ein paar Zahlen zu Word-of-Mouth-Marketing

Geschrieben am 25.11.2007

Erwartete Ausgaben für Word-of-Mouth-Marketing in den USA für 2007: 1 Milliarde Dollar.

WoM-Marketing ist der am schnellsten wachsende Sektor im US-Marketing. Für 2011 werden Ausgaben in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar erwartet.
Gesamte Marketingausgaben in den USA: 254 Milliarden Dollar.

78 Prozent der Konsumenten sehen Empfehlungen anderer Konsumenten als vertrauenswürdig an, gegenüber 63 Prozent bei Zeitungsanzeigen und 18 Prozent bei Textanzeigen auf Mobiltelefonen.

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Agenturen rühmen sich zumeist damit, ihre Kampagnen sowohl medienneutral als auch integriert zu konzipieren und umzusetzen. Das ist – in den allermeisten Fällen – jedoch Blödsinn.

Integriert:

Eine integrierte Kampagne funktioniert mit einer Leitidee auf möglichst vielen Kanälen gleichzeitig. Das bedeutet zum Beispiel, dass es zum TV-Spot eine Printkampagne, eine Website, ein Viral, vielleicht noch ein Event gibt und im besten Fall begleitende PR gibt. Die Realität sieht meistens leider anders aus: Mit etwas Glück gibt es neben dem Spot noch einen Kampagnen-Website, andere Kommunikationsinstrumente (allen voran die PR) werden davon unabhängig eingesetzt. Lediglich das Logo des Unternehmens erinnert daran, dass es sich um dieselbe Marke handelt. Dass sich Agenturen regelmäßig mit ihren angeblich integrierten Kampagnen rühmen, führt weniger zu Glaubwürdigkeit als vielmehr zu einer Inflation des Begriffs. Und bei einer Inflation verliert das Objekt ja bekanntlich seinen Wert. So ist es kaum verwunderlich, dass die integrierte Kampagne nur ein weiteres Wort auf der Bullshit-Bingo-Liste geworden ist.

Medienneutral:

Medienneutrale Konzeption gibt es nicht. Agenturen decken immer nur eine Reihe von Disziplinen ab, selbst die großen Netzwerke, die zwar für jede Disziplin eigene Agenturen haben, denken in den immergleichen Wegen und Kategorien. Und die sind unter anderem: Below- und Above the Line, Klassik, Online, Event, Dialog (oder das was als Dialog verkauft wird). Medienneutrale Konzeption aber bedeutet, an ein Problem heranzugehen, ohne vorher eine Route, sprich spezielle Medien, im Kopf zu haben. Kann aber nicht funktionieren, da man entweder nur spezielle Kanäle bedient – dann ist es kaufmännischer Blödsinn, genau die Disziplin anzubieten, die man nicht abdeckt. Oder man hat für unzählige Disziplinen Spezialagenturen – dann ist die Auswahl zwar groß, aber ein Ausbrechen aus den gelernten Strukturen findet trotzdem nicht statt. Medienneutral konzipieren kann also nur, wer erstens nicht auf spezielle Disziplinen festgelegt ist, und wer zweitens bei jedem Projekt versucht, eine individuelle und somit neue Lösung für das Problem zu finden. Das Denken in Disziplinen und Kanälen steht dabei immer Weg.

Und auf einmal hat sich auch die Problematik mit der integrierten Kampagne erledigt: denn der wirklich medienneutrale Ansatz nutzt immer unterschiedliche Medien für seine Zwecke und ist damit per se integriert.

Online-Magazine

Geschrieben am 06.11.2007

Dass sich die Medienrezeption ändert, ist keine Neuigkeit mehr. Im Internet entstehen immer mehr hoch-qualitative Formate, die vor allem Nischen besetzen. Es entsteht der Long-Tail des Medienangebots. Das bedeutet, dass neben den wenigen großen Medien viele kleine spezialisierte Formate entstehen, die in ihrer Vielzahl zur Konkurrenz der klassischen Massenmedien werden. Der Grund ist dafür ist ganz einfach: das Internet ermöglicht eine Demokratisierung der Produktionsmittel, so dass jedem, der einen Computer und einen Internetanschluss besitzt, die Mittel zur Verfügung stehen, um ein mediales Angebot zu produzieren.

Spezialisierte Informationen findet man daher nur noch selten im Zeitschriftenladen, sondern in Blogs und Online-Magazinen.

Diese Entwicklung ist Grund genug, in Zukunft lesenswerte Online-Publikationen vorzustellen.

Beginnen soll diese Reihe das Streetwear-Magazin Format. Format ist im Kern ein Blog, bietet darüber hinaus aber auch Kolumnen und ausführliche Features, Portraits und Interviews. In seiner Vielfalt und Aktualität ist es der Konkurrenz im Zeitschriftladen hoffnungslos überlegen – leider kann man es nicht in der U-Bahn lesen.

Wie gut ist CPB wirklich?

Geschrieben am 09.04.2007

Crispin Porter + Bogusky ist für viele die beste Agentur der Welt. Mit Kampagnen für VW, Burger King oder Coke Zero hat sich die Agentur einen Namen gemacht, der für wirklich kreative Werbung steht. Alle lieben CPB. Nur Seth Stevenson vom Slate Magazine hasst sie. Und er hat dafür Gründe. Er mag den CPB-Stil nicht, den er als einschüchternd und betont männlich beschreibt. Diesen Stil übertrage CPB nicht nur auf die Werbung, sondern auf das gesamte Unternehmen.
Wenn eine Agentur einen eigenen Stil hat, hat das sicher auch positive Aspekte. Aber ist der CPB-Stil wirklich so schlecht?
Damit sich jeder ein eigens Bild machen kann, gibt es den ganzen Artikel hier.

Virales to Go

Geschrieben am 01.12.2006

Wenn man einen ersten Überblick über das Thema Viralmarketing bekommen möchte, empfiehlt sich Sascha Langners Viralmarketingbuch. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der Theoriepart definiert das Thema, beschreibt die Kernelemente des Viralmarketing und erklärt die Ausführung und Erfolgsmessung einer viralen Kampagne. Im praktischen Teil gibt es 14 Fallstudien, in denen das reale Kampagnen analysiert werden. Das Buch ist verständlich und ansprechend geschrieben und die Fallstudien geben einen guten Überblick über bisherige Kampagnen. So wird auch deutlich, dass Viral Marketing sehr viel mehr ist als nur lustige Filmchen hin und her schicken.
Zum Buch gibt es nun Audiofiles. Wer also zu faul zum lesen ist, kann sich vorlesen lassen.

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Wer darüber hinaus noch Infos braucht, der kann ja das Viral Learning Center besuchen.

Gefunden bei ConnectedMarketing.

Die Marke im Kopf

Geschrieben am 30.11.2006

Vor einiger Zeit habe ich versucht, Marken und Produkte zu definieren und voneinander abzugrenzen. Dabei wurde deutlich, dass eine Marke ein theoretisches Konstrukt ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Fesstellung von adliterate:

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Martin Oetting sagt im aktuellen Werbeblogger Podcast etwas Ähnliches: “Der Kontrollverlust ist längst da…Gucken Sie mal heute bei YouTube oder Technorati, was da mit Ihrer Marke passiert - ist doch nicht so, dass Sie da Kontrolle drüber hätten.”

So ist es: die Kontrolle über die Marke liegt nicht in der Hand des Unternehmens, sondern in der Hand der Konsumenten. Unternehmen und ihre Agenturen haben lediglich die Möglichkeit die Bedingungen für eine positive Wahrnehmung der Marke zu verbessern. Das schaffen sie aber nicht indem sie ihre Kunden mit ein paar bunten Bildern und lustigen Sprüchen bombardieren. Vielmehr muss sich ein Unternehmen in den Dialog über seine Marke integrieren. Diese Gespräche finden statt im Internet mit seinen Blogs, Foren und Social Networks und sie finden statt in der Offline-Welt. Unternehmen müssen an diesen Gesprächen teilhaben. Sie müssen zuhören, verstehen, Antworten geben, sich der Kritik stellen, ehrlich sein aber vor allem müssen sie lernen, dass Kommunikation nicht nur in eine Richtung funktioniert; der Rezipient ist schon lange zum Sender geworden. In der zwischenmenschlichen Kommunikation sind das alles Grundregeln, ohne die wir nicht effektiv kommunizieren könnten. In der Werbung wurden sie vergessen, verdrängt und verlernt und müssen jetzt mühsam wieder erarbeitet werden.

Ed Wohlfahrt haben schon im September und Oktober über das Thema geschrieben.

2 zu 0!

Geschrieben am 23.10.2006

Web 2.0 kennen ja inzwischen sogar meine Dozenten. Für die ganzen Medientypen, Blogger, PRler und Werber ist das natürlich ein alter Hut. Und da alle so innovativ und fortschrittlich sind, gibt es inzwischen PR 2.0, Bloggen 2.0 und Werbung 2.0. Ich kann’s nicht mehr hören! Bitte nicht noch mehr 2.0!