30. November 2006

Die Marke im Kopf

von Nicolas Kittner

Vor einiger Zeit habe ich versucht, Marken und Produkte zu definieren und voneinander abzugrenzen. Dabei wurde deutlich, dass eine Marke ein theoretisches Konstrukt ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Fesstellung von adliterate:

brand.jpg

Martin Oetting sagt im aktuellen Werbeblogger Podcast etwas Ähnliches: “Der Kontrollverlust ist längst da…Gucken Sie mal heute bei YouTube oder Technorati, was da mit Ihrer Marke passiert - ist doch nicht so, dass Sie da Kontrolle drüber hätten.”

So ist es: die Kontrolle über die Marke liegt nicht in der Hand des Unternehmens, sondern in der Hand der Konsumenten. Unternehmen und ihre Agenturen haben lediglich die Möglichkeit die Bedingungen für eine positive Wahrnehmung der Marke zu verbessern. Das schaffen sie aber nicht indem sie ihre Kunden mit ein paar bunten Bildern und lustigen Sprüchen bombardieren. Vielmehr muss sich ein Unternehmen in den Dialog über seine Marke integrieren. Diese Gespräche finden statt im Internet mit seinen Blogs, Foren und Social Networks und sie finden statt in der Offline-Welt. Unternehmen müssen an diesen Gesprächen teilhaben. Sie müssen zuhören, verstehen, Antworten geben, sich der Kritik stellen, ehrlich sein aber vor allem müssen sie lernen, dass Kommunikation nicht nur in eine Richtung funktioniert; der Rezipient ist schon lange zum Sender geworden. In der zwischenmenschlichen Kommunikation sind das alles Grundregeln, ohne die wir nicht effektiv kommunizieren könnten. In der Werbung wurden sie vergessen, verdrängt und verlernt und müssen jetzt mühsam wieder erarbeitet werden.

Ed Wohlfahrt haben schon im September und Oktober über das Thema geschrieben.