Deutsch is still alive!

Geschrieben am 27.07.2007

Dass in eine Sprache Wörter aus anderen Sprachen eingehen, ist ein altbekanntes Phänomen. Dass die Sprecher der deutschen Sprache eher dazu neigen, aufgeschnappte Modewörter aus dem American English oder Business English zu benutzen, als die selten produktiven Wortbildungsmechanismen des Deutschen auszuschöpfen, ist bedenklich. Nicht, weil die deutsche Sprache so großartig ist - das ist sie auch -, sondern weil sich dadurch Menschen, die maßgebliche Entscheidungen treffen auf ein sprachliches Niveua begeben, auf dem sie für ihr Denken und Handeln nicht so präzise einstehen können, wie sie es sollten. Was die Teilnehmer am Business-Diskurses trotzdem dazu bringt, keineswegs dazu zwingt, sich in Floskeln und Fragmenten mit englischen Wurzeln auszudrücken, bringt der Feuilleton der aktuellen DIE ZEIT auf den Punkt. Ein Dank an die guten Beobachter, die sich dort zu Wort melden - in genauem Deutsch mit Fremdwörtern, die dort stehen, wo sie hingehören.

Cannes!

Geschrieben am 24.06.2007

Letzte Woche war ich für zwei Tage in Cannes. Schon das Flugzeug war voller Werber. An der Côte angekommen, erwarteten mich 30 Grad und ein wolkenloser Himmel. Mit Jeans und Turnschuhen war ich definitiv zu warm angezogen. Wir hatten ein wirklich schönes Apartment mitten in der Altstadt, so dass wir in 15 Minunten am Palais waren. Am Abend konnte ich mir die Verleihung der Cyper und Press Lions anschauen. Danach gings zu Barbecue von Bakery / Sehsucht und anschließend in die Martinez Bar: Werber-Trash, juhu! Und schließlich haben wir einmal Bronze und zweimal Gold geholt!

Fazit: ein büschen kurz, aber sehr spannend und lustig!
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Datenempfänger oder Dialogpartner?

Geschrieben am 22.05.2007

Es gilt stärker als je zuvor, diejenigen ausfindig zu machen, die sich so äußern, als müssten ihre Aussagen der Skepsis eines direkten Gegenübers Stand halten. Denn der kritische Dialogpartner ist die einzige wirksame Instanz zur Einschätzung und Überprüfung von Aussagen: Wirksamer als es Millionen von potentiellen Empfängern sind, die verstreut in der ganzen Welt über die digitalen Daten-Highways miteinander kommunizieren, behaupte ich. Sie können es einfach ablehnen zum Empfänger zu werden, sind in keiner Weise in einer wirklichen Konfrontation mit den dort vorbeischwebenden Botschaften. Und sie müssen nicht die Hürde übertreten, sich kritisch mit dem bisher Gesagten zu bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Zum Sender einer Botschaft im Rahmen der neuen Kommunikationsmedien kann ich schon werden, ohne mich vorher in diesem Themengebiet auszukennen. In einer direkten, kommunikativen Situation hingegen, erhebe ich erst die eigene Stimme, wenn ich dem Gegenüber zugehört habe und mich mit seiner Aussage auseinander gesetzt habe, um dann etwas zu entgegnen. Damit die Fähigkeit miteinander zu sprechen – fachspezifisch und im Alltag – nicht nachlässt, brauchen wir von Zeit zu Zeit einen Menschen als Gegenüber und nicht einen Bildschirm. Das Alles hätte Euch auch einer sagen können, den Ihr persönlich kennt, wetten?

Wer hört zu, wenn alle sprechen?

Geschrieben am 15.05.2007

Nicht die Fähigkeit, sich verständlich äußern zu können, prägt sich in unserer Informationsgesellschaft stärker aus. Nur die Schwelle, die man überwinden muss, um zu kommunizieren, sinkt. Nicht nur, dass Absender und Empfänger einer Aussage zeitlich und räumlich voneinander weit entfernt sein können, häufig gibt es nicht einmal den Empfänger, an den eine Botschaft gerichtet wird.
Seit die Möglichkeit besteht, sich in Foren, Chatrooms oder auf Blogs zu den unterschiedlichsten Themen zu äußern, kommunizieren Menschen „ins Blaue hinein“. So wie ich in diesem Moment schreibe, ohne zu wissen, wer jemals diese Zeilen lesen wird: Der Sender hat nur ein unscharfes Bild vom Adressaten seiner Aussage. Er versetzt sich nicht in dessen Situation, um sich vorzustellen, in welcher Form seine Aussage den Adressaten erreichen könnte. Vielmehr erhofft er sich oder erwartet sogar, dass das Interesse bei den potentiellen Lesern ausgeprägt genug ist, um die Botschaft im Internet zu suchen und zu finden. Doch die Aufgabe, wegweisende Orientierung zu geben, überfordert das Medium Internet, trotz ausgeklügelter Suchfunktionen. Also sprecht Euch alle aus - nur glaubt nicht, dass man Euch eher zuhört, als Ihr den Anderen.

Leise, nicht still.

Geschrieben am 26.04.2007

“Wenn es um latente Bedürfnisse geht, hilft die klassische Marktforschung nicht mehr - dann helfen Philosophen, Künstler, Schriftsteller, die mehr Informationen darüber geben können, was in einer Gesellschaft passiert”, vermutet Kommunikationsberater Christian Votava in der Brand Eins in dem Interview, auf das Nick Kittner in seinem ersten Eintrag dieses Blogs Bezug nimmt. Wenn ich hier das Wort ergreife, dann nicht, weil ich mich einer dieser Gruppen zugehörig fühle. Aber ich bin in der Lage die Veränderungen in dieser Gesellschaft wahrzunehmen und schildere gerne künftig einige meiner Gedanken, die mir in diesem Zusammenhang kommen. Schließlich ist ein Gedanke erst ganz gedacht, wenn er formuliert wurde.

Neulich im Zoo

Geschrieben am 21.04.2007

Wer is’n noch dieser Knut? Genauso interessant und nicht so überfüllt ist Bembo’s Zoo.

Wie gut ist CPB wirklich?

Geschrieben am 09.04.2007

Crispin Porter + Bogusky ist für viele die beste Agentur der Welt. Mit Kampagnen für VW, Burger King oder Coke Zero hat sich die Agentur einen Namen gemacht, der für wirklich kreative Werbung steht. Alle lieben CPB. Nur Seth Stevenson vom Slate Magazine hasst sie. Und er hat dafür Gründe. Er mag den CPB-Stil nicht, den er als einschüchternd und betont männlich beschreibt. Diesen Stil übertrage CPB nicht nur auf die Werbung, sondern auf das gesamte Unternehmen.
Wenn eine Agentur einen eigenen Stil hat, hat das sicher auch positive Aspekte. Aber ist der CPB-Stil wirklich so schlecht?
Damit sich jeder ein eigens Bild machen kann, gibt es den ganzen Artikel hier.