Jedes zweite Blog, das ich zur Zeit lese, schreibt über Alternate Reality Games. Bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung was das ist, obwohl ich mich seit einiger Zeit mit alternativen Kommunikationsformen beschäftige.
Wikipedia definiert ein ARG so:
“Als Alternate Reality Game (Kurzform: ARG) bezeichnet man ein auf verschiedene Medien zurückgreifendes Spiel, bei dem die Grenze zwischen fiktiven Ereignissen und realen Erlebnissen bewusst verwischt wird. Häufig wird es zur Bewerbung eines neues Produktes oder einer neuen Dienstleistung verwendet, ohne dieses direkt anzupreisen.”
Zur Zeit gibt es zwei erwähnenswerte ARGs. Erstens “Hustle the Sluff”, einer Aktion von VM-People hinter der sich die Telekom verbirgt. Zweitens: die mysteriöse Geschichte um Philipp Retingshof hinter der die Popakademie Baden-Württemberg und Virgin Music stecken, die das neue Album der Popgruppe Enigma promoten.
Hört sich erstmal gut an. Scheint ja auch spannend zu sein, wenn man sich so die Posts der vergangenen Wochen anschaut. Die Frage, die ich mir dabei jedoch stelle: ist das Ganze auch sinnvoll?
Zwar schreiben alle möglichen Blogs über die Geschichten. Aber man muss sich schon wirklich intensiv mit den Inhalten der ARGs beschäftigen, um überhaupt zu verstehen, worum es geht. Ich lese einige Blogs, aber ich hatte keine Lust mich durch eine seitenlange Story zu wühlen. Es hat mich einfach nicht so interessiert. Der Aha-Effekt bei der Auflösung war dann entsprechend gering. Diese Spiele erreichen meiner Meinung niemanden außer den Bloggern selbst, die daran beteiligt werden. Für alle anderen hat es keinen Wert, es ist schwer nachzuvollziehen und somit langweilig.
Wie der Name schon sagt, es handelt sich um ein Spiel. Eine wirkungsvolle Kommunikationsform ist es (noch) nicht.
Du hast bereits meinen Blogbeitrag auf dem PR-Blogger kommentiert, deshalb nehme ich mir die Freiheit und möchte auch zu deinen Zeilen kurz etwas schreiben. Es ist doch tatsächlich erstaunlich, dass die Geschichte von vielen Bloggern und sogar den herkömmlichen Medien aufgegriffen wurde, aber keiner die Frage nach der Effizienz der Aktion zu stellen vermag. Immerhin handelt es sich hierbei, neben all der Orginalität und dem Schnitzeljagdspaßfaktor, in erster Linie um eine klare Marketingstrategie. Mich würde dagegen interessieren, wie die Telekom die Geschichte bewertet. Ich kann mir gut und gerne vorstellen, dass das Unternehmen für eine Kampagne dieser Art nicht wenig Geld investiert hat.
Also, dein kritischer Beitrag ist meiner Meinung nach absolut legitim und die Fragestellung sollte meiner Meinung nach von mehr Bloggern aufgegriffen werden.
Verena Schmunk
Eine langweilige Idee bleibt langweilig, ziemlich egal, wie man sie umsetzt.